Wie kann ich einen Brand verhindern? Wie verhalte ich mich richtig wenn es brennt? Was muss ich machen, wenn der Fluchtweg verraucht ist? Wie alarmiere ich die Feuerwehr?
All diese Fragen wurden beim neuen Volkshochschulkurs „Feuer-Faszination & Gefahr“ sehr anschaulich beantwortet! Bei einigen Feuerwehrgroßübungen (simulierter Brandfall) hatte sich gezeigt, dass manche Bewohnerinnen und Bewohner im St.Josefs-Stift, einem Heim Für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung im Landkreis Würzburg, einfach überfordert sind bzw. sogar Angst vor der Feuerwehr hatten.
Die Idee entstand, im Erwachsenenbildungsprogramm der Robert-Kümmert-Akademie gGmbH der Volkshochschule Würzburg, im Fachbereich BehinderteNichtbehinderte, einen Kurs anzubieten mit dem Thema „Vorbeugender Brandschutz“.
Die Lerninhalte umfassten die Themen „Vorbeugender Brandschutz, Richtiges Verhalten im Brandfall und das Kennenlernen der Feuerwehr und ihrer Geräte“. Dadurch konnten den Teilnehmern auch die „Angst vor der Feuerwehr“ genommen werden. Auf dem Programm stand des weiteren der Besuch der Berufsfeuerwehr Würzburg und die Alarmierung der Feuerwehr. Dafür hatten der Kursleiter Michael Langenhorst sowie der 1.Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eisingen Stefan Hupp, sich eine Telefonanlage besorgt, sogar die Notrufnummer 112 musste dort gewählt werden, um einen Notruf abzusetzen. Den Kursteilnehmern wurde auch gezeigt, welche Materialien überhaupt brennen können und wie man diese auch löschen kann. Der vorwiegende Teil des Kurses bezog sich auf den Vorbeugenden Brandschutz. Besonders auf die Gefahren des giftigen Rauches wurde hingewiesen. Eine kleine Prüfung in Theorie und Praxis mussten die Teilnehmer am Ende des 15stündigen Kurses bewältigen. Eine Urkunde wurde ausgestellt. Ein vor allen Dingen pädagogisch sinnvoller Kurs!
Eine Teilnehmerin berichtete uns, dass sie sogar einer Mitarbeiterin erklärt hat, wie man richtig eine Kerze mit einem Streichholz anzündet.
Sehr beeindruckend war für mich auch die Anmeidungsgründe, nach denen wir am Anfang des Kurses gefragt hatten. Eine Teilnehmerin möchte bald in eine eigene Wohnung ziehen und wissen, wie man mit Feuer richtig und sorgfältig umgeht.
Ein anderer Teilnehmer hatte schon mal ein Feuer erlebt.
Solch ein Kurs ist bisher einmalig und wird auch im kommenden Semester für Menschen mit Behinderung fortgesetzt. Erwachsenenbildungsangebote erfüllen zudem neben ihrer Bildungsfunktion die Aufgabe, einen Ausgleich zum Beruf zu schaffen sowie zu einer sinnvollen und zugleich selbstbestimmten Freizeitgestaltung. Sie ermöglichen den Kontakt und den kommunikativen Austausch Zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.