Freiwillige Feuerwehr Eisingen
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Die Rettungsgasse sollte sobald der Verkehr zum stehen kommt gebildet werden, nicht erst wenn sich Einsatzfahrzeuge nähern

Einsatzinformationen zu "LKW Brand A 3"

LKW Brand A 3
Einsatztyp:
Brand
Alarmierungszeit:
06.06.2019 14:41
Einsatzdauer:
14,00 Stunden
Einsatzleiter:
Schiller, Ferdinand
eing. Feuerwehrleute:
11
eing. Fahrzeuge:
LF 16/12, Lichtmastfahrzeug, Mehrzweckfahrzeug, TSF-W
zusätzliche Kräfte:
BF Würzburg, FF Hettstadt, FF Höchberg, FF Kist, FF Reichenberg, FF Uettingen, FF Unterdürrbach, FF Üttingen, FF Waldbrunn, FF Waldbüttelbrunn, SFS Würzburg, THW Würzburg

  Jäh wurde am Donnerstag den 06.06.2019 um 14:41 Uhr die Arbeit bei vielen freiwilligen Feuerwehrkameraden unterbrochen. Aber auch für jene Feuerwehrleute, welche nicht auf der Arbeit waren, fand die Freizeit ein abruptes Ende. Das Aufheulen der Dorfsirene unterbrach sogar kurzzeitig die standesamtliche Hochzeit eines Waldbrunner Feuerwehrkameraden. Die Trauung wurde nach dem Alarm erfolgreich fortgesetzt. Die Leitstelle Würzburg alarmierte um 14:41 Uhr etliche Freiwillige Feuerwehren, die Berufsfeuerwehr Würzburg sowie viele weitere Rettungseinheiten auf die Bundesautobahn A3 bei Kist. Ein Polizeihubschrauber und zwei Rettungshubschrauber waren ebenfalls vor Ort im Einsatz. Die Alarmmeldung lies nichts Gutes erahnen und lautete: „Verkehrsunfall mit mehreren LKW, mehrere Personen eingeklemmt, LKWs brennen“. Umgehend rückten die Kräfte auf die A3 an die Einsatzstelle zwischen der Anschlussstelle Kist und der Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld aus. Von weitem war bereits eine tiefschwarze Rauchsäule erkennbar. Während der Anfahrt wurde gemeldet, dass mehrere LKWs im Vollbrand stehen und Gas- oder Propangasflaschen explodieren. Die Anfahrt wurde verzögert, da durch die Verkehrsteilnehmer keine vollständige Rettungsgasse gebildet wurde. Als die Feuerwehren an der Einsatzstelle bei Kilometer 282 Richtung Würzburg eintrafen, konnte die gemeldete Lage bestätigt werden. An dem Verkehrsunfall waren vier LKWs beteiligt, drei Sattelzüge befanden sich bereits im Vollbrand. Die Flammenwand erstreckte sich über die komplette Fahrbahnbreite. Umgehende wurde ein massiver Löschangriff mit mehreren Schwerschaum- und Mittelschaustrahlrohren eingeleitet. Die Fahrbahn in Richtung Frankfurt, wurde im weiteren Verlauf ebenfalls vollständig gesperrt. So konnten die Einsatzkräfte das Feuer aus mehreren Richtungen bekämpfen. Zum Glück wurde im anfänglichen Einsatzverlauf vom Rettungsdienst gemeldet, dass alle Personen aus den Wracks rechtzeitig entkommen konnten. Sieben Personen wurden bei diesem Unfall verletzt, zwei davon schwer. Die schwer verletzten Personen wurden mit den zwei Rettungshubschraubern Christoph 18 und Christoph 41 in Krankenhäuser geflogen. Die Hauptaufgabe der Feuerwehren war somit die Brandbekämpfung der brennenden Sattelzüge. Um die Löschwasserversorgung vor Ort sicher zu stellen, pendelten auf der Gegenfahrbahn mehrere Lösch- und Tanklöschfahrzeuge zwischen der Einsatzstelle und der Gemeinde Kist. Um 15:30 Uhr konnte "Feuer unter Kontrolle" gemeldet werden. Nun begannen die umfangreichen Nachlöscharbeiten. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Einsatzstelle in verschiedene Einsatzabschnitte eingeteilt und die verschiedenen Gruppenführer haben fixe Funktionen und Verantwortlichkeiten erhalten. Um die Einsatzstelle zu koordinieren, hielt der Einsatzleiter halbstündlich mit den Gruppenführern, Kommandanten und den weiteren Führungsdienstgraden der Hilfsorganisationen Rücksprache.Zum Beispiel hatte ein Gruppenführer die Verantwortung für die Löschmaßnahmen und die Brandbekämpfung. Ein weiterer Gruppenführer war für den Atemschutzpool und die Atemschutzüberwachung der eingesetzten Atemschutztrupps zuständig. Hierfür wurde eine Atemschutzsammelstelle gebildet. Weitere Gruppenführer waren mit der Koordination des Pendelverkehrs für die Wasserversorgung, sowie mit der Verkehrsabsicherung betraut. Im weiteren Einsatzverlauf wurden die Einsatzkräfte vom Bayrischen Roten Kreuz mit Essen und Getränken versorgt. Das Feuerwehrzentrum Klingholz tauschte verbrauchte Atemluftflaschen und Atemschutzgeräte aus. In der ersten Phase der Brandbekämpfung waren zeitgleich sieben Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz und bekämpften die Flammen. Im weiteren Einsatzverlauf konnten die eingesetzten Trupps reduziert werden. Bei der Bergung der Sattelzüge wurde die Feuerwehr von einem Bergungsunternehmen und dem THW unterstützt. Die qualmenden LKWs wurden auseinandergezogen, um weitere Glutnester zu erreichen. Ein Sattelzug hatte Altpapier geladen. Diese Ladung musste Stück für Stück abgelöscht werden. Zum Schutz der Einsatzkräfte wurde mit mehreren Hochleistungslüftern der Brandrauch von den Einsatzkräften weggeblasen. Diese Maßnahme wurde erforderlich, da sich der Wind mehrfach drehte. In Fahrtrichtung Frankfurt wurde der Verkehr anfangs auf zwei Spuren freigegeben. Im weiteren Verlauf konnte der Verkehr in Richtung Frankfurt wieder komplett fließen. Der aufgestaute Verkehr in Fahrtrichtung Würzburg, wurde kontrolliert durch die Einsatzstelle geschickt. Nachdem der Verkehr abgeflossen war, konnten die Lösch- und Tanklöschfahrzeuge auf der Richtungsfahrbahn Würzburg pendeln. Um 00:50 Uhr am Folgetag war der Einsatz für die Feuerwehr beendet und die Nachlöscharbeiten konnten eingestellt werden. Ein Lichtmastfahrzeug verblieb noch an der Einsatzstelle, weil der Asphalt komplett erneuert werden musste. Im gesamten Einsatzverlauf kam es zu einem Stau in beide Fahrrichtungen, auch die Ausweichstrecken waren massiv überlastet. Der Einsatz für die Feuerwehren dauerte ca. 10 Stunden. Im Anschluss musste die Einsatzbereitschaft auf den Wachen wieder hergestellt werden.  Bericht: Feuerwehr Waldbrunn