Freiwillige Feuerwehr Eisingen
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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Eisingen

Die Freiwillige Feuerwehr Eisingen zwischen zwei Welten

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Eisingen im November 1875. Im Dienstbuch ist der erste Einsatz im Jahre 1896 verzeichnet. Die Eisinger Wehr war am 14.Januar 1896 um 7 Uhr abends „auf der Brandstätte in Höchberg bei Gastwirt Kaspar Herbert mit 25 Mann erschienen“. Weitere Aufzeichnungen von Einsätzen im 19.Jahrhundert sind nicht mehr vorhanden. Das Dienstbuch weist jedoch eine recht stattliche Anzahl von Übungen aus.

Übung um 5.00 Uhr morgens
Diese Übungen waren auf 5 Uhr morgens angesetzt, eine Zeit, zu der heute fast kein Feuerwehrmann (oder –frau) ohne Murren mit einer Übung einverstanden wäre.
Die Achtung vor dem Königshaus ließ die Männer der Wehr anläßlich des 80-jährigen Geburtstages seiner Majestät des Prinzregenten Luitpold schon um 5 Uhr „Tagrewelle“, also Weckruf machen. Nach dem Vortrag des Vorstandes ging es dann im Gleichschritt zur Kirche, um für König und Vaterland zu beten.

Zu Bedingungen des 19. Jahrhunderts wäre heute mit Sicherheit niemand bereit seine Freizeit und im Ernstfall eventuell noch die Gesundheit für das Wohl der Allgemeinheit zu opfern.
Aufnahmegebühr von 1 DM Die Wehrleute mußten seinerzeit die Uniformen selbst beschaffen und vor der Aufnahme noch eine Gebühr von 1,00 Mark entrichten.

Der Wert dieses Beitrages läßt sich an anderer Stelle im Protokollbuch erkennen, wo der damalige Schriftführer, Gg. Karl Hausknecht, für 68 Liter Bier Ausgaben in Höhe von 16 Mark und 32 Pfennigen nachweist, was einem Bierpreis von 25 Pfennig je Liter entspricht. Die Ausrüstung bestand zur damaligen Zeit aus 25 Metern Schläuchen, 2 Dachleitern, 2 Hackenleitern, 1 Laterne, 6 Eimern und 1 Sanitätstasche.

27 Floriansjünger zum Gründungszeitpunkt
Zum Wohle der Allgemeinheit hatten sich zum Gründungszeitpunkt 27 Gemeindebürger als Feuerwehrleute verpflichtet.
1995 wurde Helmar Hupp altersbedingt passives Mitglied. Zum neuen Kommandanten wurde sein Sohn Stefan gewählt. Helmar Hupp wurde für seine jahrelange Tätigkeit zum Ehrenkommandant ernannt und ist jetzt immer noch als 2.Vorstand und „Mann für alle Fälle“ unersetzlich!
Derzeit sind rund 70 Aktive dabei. Sandra Krug wurde als erste Feuerwehrfrau 1998 in die Feuerwehr aufgenommen. Seitdem stehen vier Frauen ihren „Mann“ in der Eisinger Feuerwehr.
Das Durchschnittsalter der Eisinger Wehr zeigt, dass die heutige Jugend keineswegs nur eigene Interessen frönt, sondern auch bereit ist sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Stefan Hupp gründete 1992 die Jugendgruppe, der derzeit 15 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren angehören.
In den letzten Jahren wurde die Ausrüstung durch die Gemeinde laufend ergänzt und erneuert und mit dem Feuerwehrgerätehaus auch für die räumliche Unterbringung in idealer Weise gesorgt.
Neues Löschgruppenfahrzeug
Überalterung der gemeindeeigenen Fahrzeuge haben eine Neubeschaffung nötig gemacht. Mit zwei Löschgruppenfahrzeugen, einem Einsatzleitwagen (Mehrzweckfahrzeug) und dem landkreiseigenen Lichtmastfahrzeug ist die Eisinger Feuerwehr auf einem technisch hochwertigen Stand.
In den letzten Jahren wurde unser Ort von größeren Bränden verschont.
Spektakuläre Einsätze sind in den Protokollbüchern nicht verzeichnet.

Aus Erzählungen ist zu entnehmen, dass eine Feuersbrunst im 20.Jahrhundert Eisingen bisher verschont hat. Doch dadurch wurde der Einsatzwille unserer Wehr keineswegs geschmälert. Kleinere Einsätze in den letzten Jahren zeigten, dass die Wehr innerhalb weniger Minuten vollständig einsatzbereit ist.
Getreu dem Wahlspruch aus dem Jahre 1875
„GOTT ZUR EHR; DEM NÄCHSTEN ZUR WEHR“

ist die Eisinger Wehr jeder Zeit einsatzbereit.

(Ein Beitrag entnommen aus dem „Eisinger Lesebuch, 1993“, geschrieben von Helmar Hupp)

Dazu: Auszüge aus dem Gemeindearchiv
Fürstbischöfliche Anordnung

Am 05.April 1721 hat „seine von Gottes Gnaden fürstlichen Hoheit Philipp Franz selbst befunden“, dass von jedem Dorf die Obrigkeit „aus den gemeinen Geldern“ die erforderlichen Löschgeräte beschafft und
der Ort zu deren Aufbewahrung bereit zu stellen ist. Der Fürstbischof drohte an, wenn sich die dörfliche Obrigkeit gegen seine „Befehle widerspenstig“ zeigen, werde ihnen bald der Schutz aufgekündigt und sie aus dem fürstlichen Hochstiftslande ausgewiesen.

Befolgung der fürstlichen Anordnung

1837 meldete die Obrigkeit der Gemeinde Eisingen dem königlichen Bezirksamte Würzburg einen Bestand von 3 Feuerhaken, 20 Feuereimern. Dringend nötig seine eine Spritze, 4 Leitern, 30 Eimer. Unter Bemerkungen ist noch der Wunsch zu lesen: „Wenigstens wäre eine gemeinschaftliche Feuerspritze für Eisingen, Kist und Waldbrunn dringend nötig“. „Im Inventarium der Gemeinde Eisingen 1860/61“ ist ausgewiesen 1 Löschmaschine, resp. Feuerspritze im Taxwert von 700 Gulden. Dazu 40 Feuereimer, 2 Feuerhaken, 3 Feuerleitern und „1 Feuerhalle bei der Wäd Plannummer PL 47 im Taxwert
von 400 Gulden“. Die Feuerlöschmaschine muß im Jahr 1855 beschafft worden sein, denn am 23.Mai 1855 läßt die königliche Regierung Kammer des Innern die Gemeinde wissen, „ob nicht nach dem Vorschlage des königlichen Kreisbaubüros die Beschaffung einer wohlfeileren und besser konstruierten Löschmaschine aus der Fabrik des J.M. Engelhart in Fürtz dem Ankaufe einer solchen bei dem Glockengießer Jäger dahier vorzuziehen sei“.

(entnommen aus dem „Eisinger Lesebuch, 1993)