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Informationen zu Wespen und anderen Hymenopteren

Inhaltsverzeichnis:

Warum werden Wespen eigentlich lästig?

Ganz einfach: Die wichtigsten Nektarlieferanten sind im Spätsommer verblüht. Mit dem Schlüpfen des Wespennachwuchses entfallen schließlich auch die oralen, kohlehydrathaltigen Ausscheidungen der Wespenlarven als Nahrungsquelle der Arbeitstiere.

Die Versorgung mit Zucker ist für Wespen lebensnotwendig, denn er dient als Antriebsstoff zum Fliegen. Sie suchen in einem Umkreis von bis zu fünf Kilometern um ihr Nest nach Nahrung. Aber nicht nur durch Marmelade, Honig, Limonade, Sirup oder Pflaumenkuchen ernähren sich die Wespen. Zur Abrundung ihres Speiseplans jagen sie zahllose Insekten wie Fliegen und Raupen. Eine Untersuchung hat ergeben, dass jede Wespe im Durchschnitt alle 40 Minuten eine Fliege fängt.

Nicht alle Wespenarten werden lästig. Dies trifft hauptsächlich auf die Deutsche und die Gemeine Wespe zu, die sich oft in Rolllädenkästen oder in anderen dunklen Hohlräumen ihre Nester bauen.
Die übrigen Wespenarten sind relativ ungefährlich. Diese Wespenarten bauen ihre Nester meist sichtbar an Bäumen oder Gartenschuppen.

Wie gefährlich sind Wespen?

Wespen, Bienen und ähnliche Insekten (sogenannte Hautflügler bzw. Hymenopteren) stellen prinzipiell keine Gefahr dar. Insektenstiche können zwar schmerzhaft sein, sie sind jedoch in der Regel nicht besonders gefährlich oder gar tödlich.

Das Gift von Bienen und Wespen, aber auch von Hornissen ist für fast alle Menschen erst bei mehreren hundert Stichen lebensgefährlich. Lediglich für Menschen mit Insektengiftallergie (ca. 2- 3% der Bevölkerung) können einzelne Stiche schwerwiegende oder sogar tödliche Folgen haben.

Auch für Kleinkinder können mehrere Stiche gefährlich werden. Desweiteren können auch Stiche im Mund/Atembereich zu einem gefährlichen/lebensbedrohlichen Zustand führen.

Was hilft bei Insektenstichen?

Entfernen Sie zunächst den Stachel, insofern dieser in der Haut stecken geblieben sein sollte.

Neben einer Hautreaktion auf das Gift des Stachels können auch allergische Reaktionen auftreten. Diese äußern sich meist durch Schwellungen. Zur Milderung ist eine Kühlung der betroffene Stelle ratsam.

Bei Allergikern können Stiche weitaus stärkere Reaktionen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit hervorrufen und in Extremfällen sogar zu einen anaphylaktischen Schock führen. Als Allergiker sollten sich daher besonders schützen.

Was sollten Allergiker beachten?

Führen Sie stets Medikamente mit sich um sich bei Stichen unmittelbar behandeln zu können.

Um sich im Haus vor Wespen und anderen Insekten zu schützen empfiehlt sich die Anbringung von Insektengittern bzw. Netzen an allen Fenstern bzw. Türen.

Im Freien sollten Sie versuchen soweit wie möglich folgende Dinge zu meiden:

  • Rasche Bewegungen wenn Wespen bzw. Bienen in der Gegend sind
  • Verwendung von Parfums, Haarsprays, stark parfümierte Sonnencremes etc.
  • Orte, an denen Tiere gefüttert werden (die verstreuten Futterreste ziehen Bienen und Wespen an)
  • Laufen ohne Schuhe (Bienen lieben Klee und viele Wespen leben im Boden)

Wie lassen Sie Wespen vertreiben?

Es gibt eine Vielzahl von diversen Hausmittelchen, die helfen sollen Wespen zu vertreiben. Keines dieser Hausmittel hat jedoch eine Erfolgsgarantie. Für wenige Stunden zeigen einige jedoch Wirkung.
Achtung: Einige bekannte Hilfmittel haben ungewollte Nebeneffekte. So können einige Geruchsstoffe zwar Wespen vertreiben aber andere Insekten anziehen.

Hier ein paar hilfreiche Tipps zum Umgang mit Wespen:
  • Nelkenöl 1 zu 10 in Alkohol verdünnen (Apotheke) und dort versprühen, wo Wespen lästig sind (Terrasse). Für ca. 1-2 Stunden hat man seine Ruhe.
  • Ruhe bewahren, dann verziehen sich Wespen.
  • Ablenkungsfütterung: Ein Knochen mit einigen Fleischresten in ein paar Meter Entfernung auslegen (z.B. beim Grillen)
  • Zitronenscheiben, gespickt mit frischen Gewürznelken –  auch dies verhindert das Anfliegen von Wespen zeitweise

Kommt die Feuerwehr auch bei Wespen- bzw. Insektennestern?

Die örtliche Feuerwehr darf Insektennester nur bekämpfen, wenn eine Lebensgefahr davon ausgeht (z.B. bei Allergikern oder Kleinkindern). Soweit möglich werden zu bekämpfende Nester entfernt und an einen anderen Ort versetzt, an dem keine Gefahr davon ausgeht. Ist dies nicht möglich (z.B. Einnistung in Rollladenkasten) werden die Insekten mit Schädlingsmitteln bekämpft und entsorgt.
Hinweis: Die Entfernung von Insekten durch die Feuerwehr ist in den meisten Gemeinden/Städten kostenpflichtig!
Sollte sich bei Ihnen ein Nest befinden, von dem keine direkte Lebensgefahr ausgeht, das Sie jedoch stört, wenden Sie sich bitte an einen entsprechenden Fachmann, der das Nest versetzen kann. Spezialfirmen hierfür finden Sie beispielsweise in den gelben Seiten. Auch viele Imker haben entsprechendes Fachwissen und die Genehmigung Nester umzusiedeln.
Im Raum Unterfranken können Sie sich auch an AKAN (Arbeitskreis Arten- und Naturschutz e.V.) wenden. Nähere Informationen finden Sie auf deren Website: https://www.wespenberatung.de/

Da Hymenopteren nur wenige Monate leben, sollten sie bei weniger störenden Nestern bis zum Herbst warten. Da diese dann nicht mehr bewohnt sind, lassen sie sich problemlos entfernen und umsiedeln.

Haben Sie weitere Fragen?

Gerne können Sie sich mit Fragen an Ihre örtliche Feuerwehr wenden. Telefonnummern erhalten Sie bei der Gemeindeverwaltung. Alternativ empfiehlt es sich Rat bei einem Naturschutzverein einzuholen.

Auch im Internet gibt es einige Seiten die sich mit diesen Themen beschäftigen. Ein sehr umfangreiches FAQ zum Thema Hymenoptera finden Sie hier: https://www.hymenoptera.de/FAQengine/faq.php?list=all&prog=1234

Copyright Bild: A. Zapf
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