Waldarbeit ist trotz aller Fortschritte beim Arbeitsschutz eine äußerst gefährliche Tätigkeit. Bei forstlichen Arbeiten kommt es in Bayern zu mehreren tausend Unfällen pro Jahr. Die Unfälle sind nicht selten schwerwiegend und erfordern schnellste notärztliche Versorgung. Da sich diese Unfälle in der Regel in wenig erschlossenen Gebieten ereignen und diese Orte in einer Notfallsituation verbal oft schwer zu beschreiben sind, finden Rettungskräfte den Unfallort häufig nicht selbständig. In den überwiegenden Fällen ist es notwendig, die Rettungskräfte durch Dritte zum Unfallort zu führen.
Dazu sind eindeutige Treffpunkte für Kontaktperson und Rettungsdienst sehr wichtig. Die Festlegung und Bekanntgabe der Rettungstreffpunkte ist wesentlicher Bestandteil der Rettungskette Forst.
Die Bayerische Forstverwaltung startet im Juni 2013 mit der bayenweiten Erfassung von Rettungstreffpunkten für private und körperschaftliche Waldbesitzer und ergänzt dadurch die bereits festgelegten Rettungstreffpunkte für den Staatswald. Das Konzept der Rettungskette Forst basiert auf der regional etablierten und bewährten „Rettungskette Forst Odenwald-Spessart“.
Beschilderung von Rettungstreffpunkten
Schwere Unfälle passieren nicht nur bei der Waldarbeit sondern auch in der Freizeit. Das Rettungssystem soll daher allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Wir werden die Punkte einheitlich beschildern, damit sie für alle Waldbesucher leicht erkennbar sind. In Einzelfällen wird eine Beschilderung nicht möglich sein. Überprüfen Sie in solchen Fällen genau, ob Sie sich am richtigen Standort befinden.
Die Beschilderung kennzeichnet den Rettungstreffpunkt für Jedermann, enthält eine klare Handlungsanweisung und verleiht Sicherheit über den korrekten Treffpunkt für Rettungsdienst und den Lotsen.
Als Waldbesitzer sollten Sie sich die nächstgelegenen Rettungstreffpunkte unbedingt notieren und für den Notfall griffbereit haben.
App „Hilfe im Wald“
Mit einer kostenlosen Smartphone-App können die Rettungstreffpunkte auch per Handy schnell abgerufen werden. Im Google Play Store steht die App „Hilfe im Wald“ zum Download für Smartphones mit Android-Betriebssystem bereit. Auch Besitzer von Windows Phones können die App herunterladen (weitere Betriebssysteme angedacht).
Aktuell sind für Bayern dort ca. 3.000 Rettungstreffpunkte hinterlegt. Bald sollen alle 15.000 bayerischen Rettungstreffpunkte für Smartphones verfügbar sein.
Quelle: Bayerische Forstverwaltung